Wolfsgruß und Allahu akbar-Rufe – Ist die Integration gescheitert?
Die erstmalige Stichwahl um das Präsidentenamt in der Türkei weckte große Hoffnungen bei der Opposition. Doch Recep Tayyip Erdogan (AKP) schaffte auch diese Hürde und wird das strategisch wichtige Land am Rande Europas weitere fünf Jahre regieren. Sein Sieg kam mit großer Unterstützung von in Österreich lebenden Türk:innen zu Stande: Fast 74 Prozent der Wahlberechtigten gaben dem Amtsinhaber ihre Stimme – prozentuell gesehen deutlich mehr als in der Türkei selbst.
Das Ergebnis wurde in mehreren Wiener Bezirken lautstark mit Hupkonzerten und Autokorsos gefeiert. Wegen des verbotene Wolfsgruß von AKP-Anhänger:innen kam es laut Polizeiangaben zudem zu Anzeigen nach dem "Symbolegesetz". Die Aufregung darüber war groß, auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) verurteilte die Feiernden scharf: „Importierter politischer Aktivismus und Gewalt sind auf das Schärfste zu verurteilen und mit der vollen Härte des Gesetzes zu bestrafen.“
Warum fühlen sich in Österreich lebende Türk:innen so stark mit Erdogan verbunden? Wo liegen die Versäumnisse in der heimischen Integrationspolitik? Und wie geht die Republik Österreich mit Doppelstaatsbürger:innen um?
Gäste:
Yannick Shetty, Sprecher für Integration, Nationalratsabgeordneter, NEOS
Berivan Aslan, Sprecherin für Menschenrechte, Gemeinderätin, Die Grünen Wien
Kenan Güngör, Soziologe und Politikberater
Hakan Gördü, Parteiobmann SÖZ
Außerdem im Interview:
Ozan Ceyhun, türkischer Botschafter in Österreich
Moderation:
Corinna Milborn
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